Nachhaltige Verpackungen

Quelle: duomedia

Die Pandemie und die Klimakrise haben viele Aspekte dessen, was wir bislang als „normal“ empfunden haben, unwiderruflich verändert. Auch die Verpackungsindustrie ist gegen diese wechselnde Dynamik nicht immun.

Allerdings befindet sich die Branche derzeit im Umbruch, was die Denkweise über Verpackung angeht. Dies betrifft die gesamte Lieferkette, von Zulieferern der Rohmaterialien bis hin zu Herstellern, Markeninhabern und Verbrauchern. So hat die Europäische Union im Jahr 2018 die neue Verpackungsrichtlinie (EU) 2018/852 verabschiedet, die festlegt, dass bis Ende 2025 insgesamt 65 % aller Verpackungsabfälle wiederverwertet werden müssen. Auch verlangen die Verbraucher zunehmend mehr umweltfreundlichere Produktverpackungen, die dennoch ausreichend Schutz bieten. Um auf diese Anforderungen einzugehen, wenden sich Markeninhaber an Verpackungsverarbeiter für nachhaltigere Alternativen, mit denen sie außerdem ihre eigenen Vorsätze in Bezug auf Nachhaltigkeit erreichen können. Verarbeiter suchen ihrerseits nach Möglichkeiten, umweltfreundlichere Materialien und Praktiken in ihre Produktentwicklung, Herstellungsverfahren und Vertriebsprozesse zu integrieren. Das Ziel ist, innerhalb der gesamten Lieferkette eine Nachhaltigkeit zu erreichen. Allerdings ist dieses Vorhaben nicht unbedingt mit den Kosteneinsparungszielen des Unternehmens vereinbar, denn um die Nachhaltigkeit zu verbessern, muss investiert werden. Außerdem müssen Verbraucher über den Wert nachhaltiger Produktverpackungen aufgeklärt werden und bereit sein, dafür tiefer in die Tasche zu greifen.

Nachhaltigkeit: Ein erstrebenswertes Ziel

Unter dem Druck der Klimakrise und Verbrauchernachfrage werden nachhaltige Maßnahmen für Markeninhaber immer wichtiger. Um ihre Klimabilanz wirklich zu verbessern, müssen sie eine Lebenszyklus-Analyse der Öko-Bilanz all ihrer Produkte durchführen und dabei die gesamte Lieferkette berücksichtigen. Soweit andere Beteiligte innerhalb der Lieferkette ihren CO2-Fußabdruck nach PAS 2050 gemessen haben, kann ein Markeninhaber diese Berechnungen zur Ermittlung der eigenen Öko-Bilanz nutzen. Markeninhaber sollten daher mit Zulieferern arbeiten, die eine auf Messungen basierende Strategie verfolgen oder deren Produkte bzw. Materialien bereits bewertet wurden.

Asahi Photoproducts befindet sich auf dem Weg zur Klimaneutralität, wobei der derzeitige Stand den Messanforderungen der PAS 2050-Norm gerecht wird. Das Unternehmen entwickelt momentan einen Plan für das Klimamanagement und arbeitet an weiteren Verbesserungen für die nächste Generation seiner wasserauswaschbaren CleanPrint-Flexodruckplatten Asahi AWP™-DEW hin.

Nachhaltigkeit aus Tradition

Unser Wunsch, nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen, besteht nicht erst seit der Pandemie. Vielmehr arbeiten wir schon seit einem halben Jahrhundert auf dieses Ziel hin, wobei sich die Terminologie der unterschiedlichen Aspekte von Nachhaltigkeit in diesem Zeitraum mehrfach geändert hat. Tatsächlich hat Asahi Kasei bereits im Jahr 1971 als erstes Unternehmen eine wasserauswaschbare Flüssigpolymer-Druckplatte (APRTM) entwickelt.

Unsere Muttergesellschaft Asahi Kasei hat bereits vor Jahren erkannt, dass es sich beim Klimawandel um ein ernstes globales Problem handelt, das Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft allgemein hat. Das Unternehmensleitbild der Gruppe war und ist es, einen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen auf der Welt zu leisten. Obwohl ein Großteil der globalen wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten auf Grund der Coronavirus-Pandemie vorübergehend unterbrochen war, sind Treibhausgase (THG) nicht besonders stark zurückgegangen. Darüber hinaus stiegen Emissionen mit der Wiederaufnahme dieser Aktivitäten erneut an. Dies unterstreicht, wie schwierig es ist, eine Lösung für das Problem des Klimawandels zu finden und dass dahingehende Bemühungen dringend beschleunigt werden müssen. Darin besteht für Asahi Kasei die treibende Kraft, bis 2050 für den gesamten Konzern die Klimaneutralität zu erreichen.

Ein wesentlicher und frühzeitiger Aspekt der Bestrebungen von Asahi Photoproducts, Produkte im Einklang mit der Umwelt herzustellen, ist die Plattenverarbeitung ohne Kohlenwasserstoff basierende Auswaschmittel zu entwickeln, wie z.B. die Nutzung von Wasser basierenden Auswaschlösungen. Aber natürlich ist das noch lange nicht alles, und wir werden auch weiterhin auf einen klimaneutralen Status hinarbeiten und unsere Rohmaterialien und Herstellungsverfahren im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen gründlich überdenken.

Zudem konnten die Qualität und Produktivität des Flexodrucks im Laufe der Jahre durch Innovationen, wie den wasserauswaschbaren Druckplatten der CleanPrint-Produktfamilie, stetig verbessert werden. Auch deshalb ist der Flexodruck heute gut positioniert, um mit dem Offset- und Rotationstiefdruck zu konkurrieren. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass der Rotationstiefdruck, der heute weltweit etwa 20 % des Verpackungsdrucks ausmacht, einen deutlichen Nachteil aufweist, da mit Chromtrioxid eine hochgiftige Chemikalie zur Herstellung der Druckzylinder verwendet wird. Obgleich die Europäische Union die Nutzung dieser Chemikalie bis September 2024 genehmigt hat, ändert das nichts an deren Folgen für den CO2-Fußabdruck des Rotationstiefdrucks. Doch das ist nur eine der Komponenten des Tiefdrucks, die dazu führen, dass er erheblich weniger nachhaltig ist als der Flexodruck, insbesondere wenn man den wasserbasierenden Auswaschprozess der Druckplatten berücksichtigt.  

Verpackt oder frisch?

Ein weiterer erwähnenswerter Trend ist die Verbreitung sogenannter Unverpacktläden, wo Lebensmittel ohne jegliche Verpackung angeboten werden. Dieses lobenswerte Konzept trägt zwar zur Reduzierung von Abfall auf lokaler Ebene bei, wird allerdings vermutlich nicht das Problem der Lebensmittelverschwendung auf globaler Ebene lösen. Die Lebensmittelverderblichkeit durch unzureichende Hygiene und Verpackung, breitet sich in immer mehr Ländern auf der Welt aus. Tatsächlich können verpackte Lebensmittel sich als nachhaltiger erweisen, insbesondere wenn das Verpackungsmaterial als Rohmaterial im Rahmen einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden kann. Leichtgewichtige funktionelle Barrierefolien in der Verpackung verhindern, dass Feuchtigkeit, Sauerstoff oder auch Schadstoffe mit den Lebensmitteln in Kontakt kommen, erhöhen so erheblich die Haltbarkeitsdauer und verringern die Verschwendung von Lebensmitteln. Unverpackte Lebensmittel neigen in großen Mengen letztlich eher zum Verderben, was zur Verschwendung dieser wertvollen Ressource führt. Es ist natürlich nicht nötig, alles zu verpacken. Aber es gibt ein Argument für eine intelligente Mischform im Lebensmitteleinzelhandel, die den Verpackungsabfall als Rohstoff in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft nutzbar macht.

Schlussbemerkung

Im Herstellprozess von Flexodruckplatten zeichnen sich, zusätzlich zu sorgfältigem Lieferkettenmanagement, dem Erstreben von Klimaneutralität und anderen Nachhaltigkeitsinitiativen, drei Trends zunehmend ab, die den Betrieb nicht nur nachhaltiger, sondern in Zukunft auch rentabler gestalten werden. Dazu zählen:

  • Mehr automatische Plattenherstellung, was Zeit und Kosten spart und die Öko-Bilanz in der Wertschöpfungskette reduziert. Ein Beispiel dazu ist CrystalCleanConnect, eine von Asahi, ESKO und Kongsberg gemeinsam entwickelte vollautomatische Plattenfertigungslinie. Die beiden ersten Anlagen wurden bereits in Asien installiert und liefern beeindruckende Ergebnisse. Diese vollautomatische Plattenfertigungslinie hat direkte positive Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit der Herstellung von Flexodruckplatten und erleichtert den Verarbeitern, die Umstellung vom Rotationstiefdruck hin zum Flexodruck.
  • Plattenherstellung beim Verarbeiter wo auch gedruckt wird. Durch die zunehmende Automatisierung der Plattenverarbeitung ist es einfacher, effizienter und nachhaltiger geworden, dieses Verfahren intern durchzuführen. Als positiver Nebeneffekt kann außerdem die Produktionszeit von Tagen auf Stunden reduziert werden.
  • Die Umstellung von mit Lösemittel auswaschbaren Platten auf Kohlenwasserstoffbasis auf eine Alternative ohne flüchtige organische Verbindungen (VOC), wie wasserauswaschbare Platten.

Wenn wir eins aus der Pandemie gelernt haben, dann dass das Leben unberechenbar ist. Es besteht kein Zweifel, dass sich die Welt verändert hat, und zwar weit über die Risiken von Covid hinaus. Wir müssen diese Herausforderungen gemeinsam und auf sinnvolle Weise angehen. Asahi Photoproducts ist fest entschlossen, bei diesen Bemühungen eine wegweisende Rolle einzunehmen, insbesondere wenn es um Nachhaltigkeit geht. In den letzten ein bis zwei Jahren ist das Bewusstsein im Hinblick auf Treibhausgase, Plastikmüll, Lebensmittelverschwendung und andere Themen im Einklang zwischen der Entwicklung der Gesellschaft und der Umwelt deutlich angestiegen.

Keine einzelne Person, Firma oder Regierung kann die Klimakrise im Alleingang lösen. Es braucht allgemeine, globale Kooperation und Zusammenarbeit, um dem Einhalt zu gebieten. Asahi Photoproducts ist stolz auf seinen Beitrag zu diesem globalen Bestreben.

Unser Whitepaper zum Thema Klimaneutralität ist kostenlos zum Download erhältlich: Nachhaltigkeit: Ein erstrebenswertes Ziel.

 

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